Wo Arbeitnehmer ihren Job am meisten hassen
Ein Jobvermittler hat untersucht, wie glücklich Arbeitnehmer in großen Städten sind. Eine ostdeutsche Stadt schnitt besonders schlecht ab. Experten sehen mehrere Gründe – Geld gehört nicht dazu.
Auch die stadtbezogenen Befunde der Studie geben Experten zufolge ein realistisches Bild ab. „Gerade in puncto Work-Life-Balance sind viele Unternehmen in München denen in Leipzig voraus. Es wundert mich deshalb nicht, dass viele Arbeitnehmer dort glücklicher sind“, sagte die Berliner Karriereberaterin Tanja zum Felde. Zum einen lasse sich das Phänomen mit der Geschichte der ostdeutschen Städte erklären.“Dort gibt es wenige alteingesessene Firmen. Nach der Wende mussten viele Unternehmen erst aufgebaut werden – da standen Faktoren wie ein ausgeglichener Arbeitsalltag, Kinderbetreuung zunächst weniger im Fokus“, so die Beraterin. „Bei großen Konzernen in München wird diesen Themen viel mehr Bedeutung beigemessen. Gerade für die mittlere Führungsschicht ist das sehr wichtig.“Entscheidend sei zudem die Arbeitslosigkeit, die in Ostdeutschland höher ist als im süddeutschen Raum. „In München müssen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern mehr bieten als in Leipzig“, sagte zum Felde. Anders ausgedrückt: Die Konkurrenz um Fachkräfte treibt die Firmen dazu, ein angenehmeres Arbeitsumfeld zu schaffen.